Dienstag, 24. September 2013

Die Welt wird besser ... wenn wir es wirklich wollen

Das Wahlvolk hat nun also seine Stimme abgegeben ... und nun geht das Stühlerücken los ...
Das ist nicht wirklich eine Überraschung ... es war eigentlich nur die Frage um welche Stühle es sich handelt. Doch was bedeutet das alles für uns? Hat es überhaupt eine Bedeutung?

Ich frage mich nicht erst seit dieser Bundestagswahl, welche Bedeutung solche Wahlen überhaupt für unser Leben haben. Dazu möchte ich hier einfach mal ein paar Gedanken aufschreiben.

Was hat einen grösseren Einfluss auf das, was um uns herum passiert:

Ob ich Partei ABC der Partei EFG den Vorzug gebe?
oder
Ob ich mein Konsum-Verhalten radikal ändere?

Um diese zwei, wie ich finde fundamentalen Fragen etwas plastischer zu formulieren:
Ändert sich in diesem Land etwas Grundlegendes, wenn statt CDU und FDP ein Rot-Rot-Grünes Bündnis regiert (also die derzeit grösste denkbare politische Veränderung) ?
Oder
Ändert sich etwas Grundlegendes, wenn wir ab sofort
- kein neues Auto mehr kaufen (es gibt "unbequeme" Alternativen, um mobil zu bleiben)
- Fernreisen, Flüge weitestgehend vermeiden (es gibt unglaublich Schönes in der unmittelbaren Umgebung zu entdecken)
- Strom ausschliesslich von erneuerbaren Energiequellen beziehen
- unseren Konsum auf unseren "echten" Bedarf beschränken
- bei dem dennoch notwendigen Konsum genau auf die Herkunft des Produktes achten, bei Lebensmitteln auch auf den Anteil von Industrie bzw. tierquälenden Erzeugern
- Massenmedien weitestgehend ignorieren (keine Zeitung abonnieren, kein TV)
- anderen Menschen (die niemanden verletzen und dies offensichtlich auch nicht vorhaben)  unvoreingenommen als Unseresgleichen ansehen, unabhängig davon wie sie aussehen, welche Sprache sie sprechen, ob sie wohlhabend oder arm, alt oder jung, männlich, weiblich, oder einfach nur anderer Überzeugung sind

Wir sind uns alle durchaus bewusst, dass die Politik am Ende das macht, was die Wirtschaft ihr durch ihre Lobbyisten vorschreibt. Dies wird uns auch unverhohlen immer wieder gesagt ... am eindringlichsten sicher durch die Formulierung "es geht schliesslich um Arbeitsplätze".

Doch was ist, wenn wir die Politik einfach Politik sein lassen und das Übel bei der Wurzel packen - und zwar bei der Wirtschaft, also beim Geld! Und hiermit meine ich nicht etwa Konzern A, B oder C, sondern die Antreiber und Auftraggeber der Wirtschaft - das sind am Ende wir, jeder von uns.
Es nützt nichts sich über die Allmacht der Banken aufzuregen, selbst aber das Geld dort anzulegen, wo es am meisten "abwirft". Es nützt nichts sich über Atomstrom aufzuregen, oder deswegen eine bestimmte Partei zu wählen, solange man den Stromlieferanten ausschliesslich nach dessen Preis auswählt. Es nützt nichts, sich über Kriege und Armut in der sogenannten dritten Welt zu ärgern oder dagegen durch Demos oder Spenden anzukämpfen, solange wir massenhaft und möglichst billig konsumieren, ohne uns genau Gedanken zu machen, dass die Kriege nicht etwa für die Freiheit anderer Völker oder um Menschenrechte geführt werden (wie töricht muss man sein, um das zu glauben ...), sondern ausschliesslich wirtschaftliche Gründe haben, mit dem Hintergrund unseren "schönen Lebenssstil" weiter zu führen.

Was also trägt wohl mehr zur Genesung unserer Welt bei:
meine Stimme bei der Bundestagswahl oder 
mein tägliches Verhalten als Konsument?

Zu bedenken ist bei dem Konsumverhalten auch:
Brauchen wir wirklich all das, was wir kaufen, um ein friedliches, glückliches Leben zu führen? 
Oder kaufen wir Vieles, weil uns (zugegeben, sehr geschickt) suggeriert wird, dass uns ein Produkt - wie auch immer - zu mehr Ansehen, Status, ja sogar "Glück" (gemeint ist damit meist Wohlstand) verhilft? Viele Produkte bringen uns vielleicht auch nur mehr Bequemlichkeit (wie das Auto) - jedoch zu einem extrem hohen Preis (und hier meine ich nicht den monetären Preis!).

Wir haben es - jeder selbst - in der Hand, aus dieser Welt eine bessere zu machen. Wahlen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle ... und wenn wir eine solche Veränderung wirklich wollen, wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine bessere Welt (besser für alle Kinder auf dieser Welt!) hinterlassen wollen, als wir selbst vorgefunden haben, wenn wir dem langfristigen Überleben unserer Spezies auf diesem wunderschönen Planeten eine Chance geben wollen, dann können und sollten wir JETZT damit beginnen.

"DU bist die Veränderung, die du sehen willst in der Welt" (M. Gandhi)